Kath. Gemeinde St. Markus

in Frankfurt - Nied "Mit Gott für die Welt"

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Pfarrer GlaserMan gönnt sich ja sonst nichts!

Am 17. Februar ist Aschermittwoch! Fastenzeit ist angesagt! Fasten! Verzichten! 7 Wochen lang!

Was, könnte manch eine Person denken, jetzt sollen wir noch mehr verzichten? Wir verzichten doch schon seit einem Jahr und wieder verschärft seit November: Verzicht auf Urlaub, Verzicht auf Besuche, Verzicht auf größere Feste, Verzicht auf Festivals und Konzerte, auf Kino, auf einen Besuch im Stadion, auf ein gepflegtes Bier oder einen duftenden Kaffee unter Freund*innen und nicht zu vergessen, auf einen Termin beim Friseur! Was sollen wir da jetzt noch weiter verzichten? Lasst uns die angenehmen Seiten des Lebens pflegen! Man gönnt sich ja sonst nichts!

Aber warum nimmt eine große Mehrheit der Bevölkerung solche Verzichte bereitwillig auf sich, auch wenn‘s schwerfällt? Damit es besser werden kann! Damit die Inzidenzwerte, die Reproduktionszahl, die Zahl der Corona-Toten sinken und wir zu einem unbeschwerten Leben zurückkehren oder ein solches neu gestalten können! Das Ziel gibt die Richtung vor.

Darum geht es auch in der Fastenzeit: Es soll besser werden. „Fastenzeit“ ist vielleicht für das, worum es geht, nicht das beste Wort. In Brasilien heißt diese Zeit „campanha de fraternidade” (frei übersetzt: “Kampagne der Geschwisterlichkeit”). Es geht um ein neues Verhältnis der Menschen untereinander. Und es geht, in den letzten Jahrzehnten verstärkt, um ein neues Verhältnis zur Schöpfung – damit es besser wird. “Es geht anders” heißt deshalb die diesjährige Fastenaktion von Misereor, womit das Hilfswerk an frühere Kampagnen anknüpft. Längst ist klar, das Eine-Welt-Arbeit und Bewahrung der Schöpfung ineinander greifen (müssen).

Unter dem Motto “man gönnt sich ja sonst nichts” hat das Netzwerk-Eine-Welt der Stadtkirche Frankfurt eine 10 Punkte-Challenge entwickelt, untestützt und ergänzt durch Vorschläge der Abteilung Weltkirche, die es uns als Einzelne oder in Gruppen (Pfarreien) erlaubt, hier unsere eigenen Akzente zu setzen, Akzente, die leicht umzusetzen sind! Akzente, mit denen wir eine win-win-Situation herstellen. Wir tun etwas für die anderen, für die Umwelt und gleichzeitig etwas für uns! Damit’s besser wird! 10 Punkte werden da genannt, auf die sich Einzelne selbst verpflichten können, z.B. mehr Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen und so durch Bewegung etwas für die eigene Gesundheit und zugleich für die Umwelt tun. Sie finden diese 10 Punkte im Anhang! Machen Sie mit! Suchen Sie Ihre Punkte, bei denen Sie einsteigen wollen! “Man gönnt sich ja sonst nichts!” Gönnen wir uns ein neues Miteinander in der einen Welt!

Eine gute Fastenzeit!

Ihr Pfarrer Rolf Glaser

 

Brief an die Pfarrgemeinden auf den Link klicken

Nachhaltig leben im Bistum Limburg – Challenge 2021

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Wochenwort 7.2.2021

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von Ruben Manger

 

 

Drei aktuelle Gedanken in 10 Versen

Das heutige Evangelium (Mk1,29-39) scheint auf den ersten Blick wieder eine der zahlreichen Heilungsgeschichten zu sein, die wir aus der Bibel und vor allem von Jesus kennen. Wer fällt uns da nicht alles ein; König Hiskia (2Kön 20,1-11), Tabita (Apg 9,36-42), der blinde Bartimäus (Mk 10,46-52) oder Lazarus (Joh 11,1-44).

Wenn man aber einen tieferen Blick auf die Geschichte erfährt man einiges über die Heilung hinaus.

Eine erste Erkenntnis ist, dass Simon (Petrus) eine Schwiegermutter hatte. Was bedeutet das? Nicht weniger, als das einer der engsten Vertrauten Jesu und einer seiner wesentlichsten Nachfolger (Stuhl Petri) verheiratet war. Diese Stelle wird in der Diskussion um das Zölibat immer wieder angeführt und macht eine biblische Herkunft des Zölibats eher schwierig.

Eine vielleicht noch aktuellere Erkenntnis ist, dass Jesus – nachdem er Menschen heilt – in die Stille geht, um zu beten. Er will mit seinem Vater sprechen. Ein Dankgebet oder vielleicht auch die Frage an ihn, warum es so viel Leid in der Welt gibt. Jesus geht in die Einsamkeit, um sich zu erholen. Nicht etwa, weil er es nötig hätte, sondern um den Menschen, die ihm nachfolgen ein Vorbild zu sein. Wenn ihr eine große, wichtige Leistung hinter euch gebracht habt, könnt ihr Gott danken, dass er euch unterstützt hat. Und ihr dürft euch erholen. Diese Aussicht können wir zurzeit gut gebrauchen. Es wird eine Zeit kommen, in der wir uns erholen können von all den Strapazen, die wir gerade auf uns nehmen, um Menschen zu schützen, um gemeinsam durch diese Krise zu gelangen. Wir alle ersehen diese Erholung.

Eine dritte Erkenntnis ist: Jesus geht fort. Er will auch an anderen Orten Heilung bringen. Er geht zu den Menschen. Er ist kein Guru, zu dem die Menschen pilgern sollen, sondern er zeigt die Initiative des Anfangs. Er denkt nicht nur an die Menschen in seiner nächsten Umgebung sondern geht auch über die eigene Umgebung hinaus.

Auch hierin will er Vorbild sein. Wir sollen auf andere Menschen schauen, die nicht in unseren Straßen, Stadtteilen, Städten und Ländern wohnen. Auch wenn es schwerfällt, haben andere Menschen denselben Anspruch auf Heil- und Heilung. Nur weil wir das Land sind, aus dem einer der Impfstoffe kommt, ist dieser nicht nur für uns gedacht.

Wie Christus jeden Menschen erreichen will, soll auch der Impfstoff allen Menschen zu Verfügung stehen. Wir brauchen also noch ein wenig Geduld, bis wir wieder ein geregeltes Leben genießen können und lernen es vielleicht neu schätzen.

Auf jeden Fall können wir darauf vertrauen, dass Gott uns begleitet und Zuversicht schenkt.

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von Rolf Müller

 

 

Den „Turn – around“ schaffen

Viele spüren es intuitiv: So wie vorher kann es nach der Corona – Krise eigentlich nicht weiter gehen. Ich hoffe sehr, dass viele Menschen, unsere Gesellschaft, unsere Kirche und auch ich selbst nach einer hoffentlich baldigen Bewältigung dieser Pandemie einen „Turn – around“ schaffen. Denn so sagt man das heute, wenn man Veränderungen meint.
Beispiele für einen nötigen „Turn – around“ fallen mir genügend ein. Wir selbst brauchen einen „Turn – around“ in unserem Umgang miteinander. Es war oft schön in den letzten Monaten zu bemerken, wie sich Menschen um andere gekümmert haben. Unsere Hilfsangebote der Gemeinde zum Einkaufen wurden zum Beispiel kaum in Anspruch genommen, weil sich sehr schnell aktive Nachbarschaften und gute Familien- und Freundesverbindungen gezeigt oder gebildet haben. Das hat gezeigt: Es ist viel möglich, wenn Hilfe tatsächlich gebraucht wird. Ich hoffe sehr, dass diese Achtsamkeit für den Nächsten bestehen bleiben wird!
Wir brauchen einen „Turn – around“ bei der Sorge um die Klimakatastrophe, die sich unübersehbar anbahnt, wenn wir unser Verhalten nicht nachhaltig ändern. Die Pandemie hat gezeigt, zu welchen Maßnahmen wir in Bezug auf unseren Lebensstil fähig sind, wenn es sein muss. Kann uns nicht auch Ähnliches für einen Lebensstil gelingen, der auch zukünftigen Generationen ein Leben in einer intakten Umwelt ermöglicht? Dasselbe trifft auch auf einen Lebensstil zu, der mehr Gerechtigkeit für die Menschen auf der ganzen Welt zum Inhalt hat. Wir müssen immer mehr darauf achten, wer die Verlierer unserer Art zu leben überall sind.
Einen „Turn – around“ braucht auch unsere Kirche dringend. Viel zu oft habe ich in den letzten Monaten gesehen, wo wir als Kirche nicht mehr systemrelevant für viele Menschen sind. Wir müssen (wieder) genau hinschauen, wie wir nahe bei den Menschen sein können, die uns brauchen. Genau das soll uns leiten wenn wir in diesen Tagen anfangen zu überlegen, wie wir unsere neue Großpfarrei gestalten können.
Ich weiß ganz genau: Jeder „Turn – around“ fängt bei mir selbst an. Im Sonntagsevangelium von heute fordert mich Jesus genau dazu auf: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1, 15). Es ist der Satz, der schon bald bei der Austeilung des Aschenkreuzes zu Beginn der „Umkehrzeit“ gesagt wird. Während dieser Zeit der Corona – Krise wird mir besonders klar, wie wichtig diese Aufforderung Jesu ist. Aber Jesus fordert nicht nur auf, er macht auch Mut: „Denn das Reich Gottes ist nahe“. Das heißt für mich: Gott ist nicht weit weg, seine Welt, in der es sich für alle zu leben lohnt, ist auch schon mit ersten kleinen Schritten zu erspüren. „Umkehr“ – das eigentliche Wort für „turn around“ – ist machbar und tut gut!

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von Ralf Albensoeder

 

 

 

I

 

Blasius 2In dieser Woche wird wieder in den Kirchen der Blasiussegen gespendet. Welch ein eindrucksvolles Geschehen, wenn mit den 2 gekreuzten Kerzen einem der Segen zugesprochen wird.

Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil.
Er segne dich auf die Fürsprache
des heiligen Blasius
durch Christus, unsern Herrn.

Machen wir uns nichts vor, der Blasiussegen ist keine Krankenversicherung (Als Kind habe ich oft genug Tage später meine Erkältung mit Halsschmerzen bekommen).

Aber es ist und bleibt Gottes Zusicherung, dass er bei mir ist in gesunden und in kranken Tagen und mein Heil will

Das bekomme ich zugesagt – und dann drehe ich mich um – irgendwie ist dieses Umdrehen der Ruf: „Und jetzt geh in Alltag mit dem Segen und sei Segen“. Heil nicht nur für mich!

Wie zum Segen werden?

Ein altes Gebet aus dem 14. Jahrhundert kann da uns auf die Spur führe;

Christus hat keine Hände,
nur unsere Hände,
um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße,
nur unsere Füße,
um Menschen auf
seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen,
nur unsere Lippen,
um Menschen von
ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe,
nur unsere Hilfe,
um Menschen an
seine Seite zu bringen.

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Von Pater Roger Abdel Massih CML

 

 

 

 

 

 

Fürchte Dich nicht, Du kleine Herde… (Lk 12,32)

„Neu Infektion Zahlen steigen…, auch Todesfälle.“ In den Medien und Nachrichten hören wir: „Verschärfte Maßnahmen, Inzidenz, 15 Km Beschränkung der Bewegungsfreiheit, Impfstoff wurde nicht genug produziert und es gibt eine Reihenfolge wo ich eher nicht mal in den nächsten 6 Monaten dran bin, … „ „Finanziell darf ich aktuell nicht darüber nachdenken, denn es ist wie ein schwarzes Loch“ … „FAKE NEWS überall“ „Ich bin Einsam“.
All das, und ich höre und lese das Wort in der Bibel „Fürchte Dich nicht, Du kleine Herde…“ Wie geht das?

Zu Anfang des vorletzten Jahrhunderts
geriet ein Segelschiff in einen schweren
Sturm, der tagelang anhielt und die
Passagiere und Besatzung mit großer Sorge
erfüllte. Sie fürchteten das Schlimmste und
waren voller Angst. Nur ein kleiner Junge
spielte auf Deck, als gäbe es keine
besonderen Vorkommnisse. Er war wie ein
Ruhepol und machte die Menschen
neugierig, sodass ihn schließlich jemand
fragte, ob er denn keine Angst vor dem
Sturm und einem Untergang hätte. Die
Antwort des Jungen lautete ganz einfach:
„Nein, denn mein Papa ist der Kapitän!“

Das Wort „Mein Papa ist der Kapitän“ hat mir ein paar Tränen in die Augen gesetzt… in diesen dunklen Zeiten, das Vertrauen auf Ihn zu setzen, auch in diesem Leben, gibt mir Halt und Stärke, denn all das andere „Impfstoff, Schutzmaßnahmen, …“ sind kleine Lichter, aber geben mir keine richtige Freude in meinem Leben, nur Er „Dein und Mein Papa“ schenkt unserem Leben ein Ziel und genug Licht um das Leben, und dies in der Fülle, zu haben.

Ich lade Sie ein, diese Worte vom Charles de Foucauld, selbst wenn Sie schwer klingen, mit mir zu beten:

Mein Vater,
ich überlasse mich dir,
mach mit mir, was dir gefällt.
Was du auch mit mir tun magst, ich danke dir.

Zu allem bin ich bereit,
alles nehme ich an.
Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.

In deine Hände lege ich meine Seele;
ich gebe sie dir, mein Gott,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,
weil ich dich liebe,
und weil diese Liebe mich treibt,
mich dir hinzugeben,
mich in deine Hände zu legen, ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen;
denn du bist mein Vater.